Der FV Vilseck hat mehrere aktive Schiedsrichter im Verein. Einer von Ihnen ist Markus Hann, den unser Jugendleiter und FV-Reporter Martin Winkler bei einem Spiel der U17 DFB Nachwuchsliga (FC Bayern München gegen 1.FSV Mainz 05) am Münchner Campus getroffen hat. Markus begleitete dieses Spiel als Assistent an der Seitenlinie.
FV-Reporter: Servus Markus,
du bist als Fußball-Schiedsrichter mittlerweile weit über unsere Region hinaus unterwegs.
Wir überfallen dich gleich mal mit der spannendsten Frage:
Warum hast du dich entschieden, nicht mehr selbst gegen den Ball zu treten und stattdessen als Unparteiischer auf dem Platz zu stehen?
Markus: Das habe ich meinem ehemaligen C-Jugend-Trainer Gerhard Stache zu verdanken. Er hat damals in unserer Mannschaft gefragt, wer Lust hat, Schiedsrichter zu werden. Daraufhin habe ich zusammen mit einem anderen Spieler aus meiner Mannschaft beschlossen, dass wir uns für den Lehrgang anmelden.
Nach einiger Zeit machte mir das Pfeifen immer mehr Spaß. Mit 16 Jahren entschied ich mich dann, nur noch als Schiedsrichter auf dem Platz zu agieren.
FV-Reporter: Seit wann und in welchem Alter hast du begonnen Fußballspiele als Referee zu leiten?
Markus: Die Schiedsrichterprüfung habe ich im Herbst 2017 absolviert. Anschließend war ich ein offiziell geprüfter Schiedsrichter. Mein erstes Spiel leitete ich kurz nach der Prüfung mit 14 Jahren.
FV-Reporter: Bis zu welchen Ligen wirst du als Offizieller eingeteilt?
Markus: Seit dieser Saison pfeife ich selbst in der Landesliga.
Als Assistent winke ich zurzeit in der DFB-Nachwuchsliga (ehem. Jugend-Bundesliga). Zudem wurde ich als Spezialassistent für die Regionalliga Bayern nominiert. Das heißt, dass ich hier als Assistent zusätzlich gefördert werde.
FV-Reporter: Wie sind deine Pläne als Schiedsrichter und was strebst du noch an?
Markus: Zum einen habe ich mir das Ziel gefasst ein weiteres Jahr in der DFB-Nachwuchsliga zu verbringen und zum anderen würde ich mich über ein Live-TV-Spiel in der Regionalliga oder in der Jugend-Bundesliga freuen.
Grundsätzlich steht für mich, aber der Spaß an meinem Hobby und die verbrachte Zeit mit Schiedsrichterkollegen bzw. Freunden im Vordergrund.
FV-Reporter: So – und jetzt mal unter uns Fußball-Fans. Was hältst du vom Videoassistenten?
Markus: Der VAR ist natürlich jede Woche ein heiß diskutiertes Thema.
Ich finde ihn in vielen Bereichen sehr sinnvoll, wie z.B. bei der Bewertung von Abseitssituationen. Hier hat man nämlich eine Trefferquote von nahe zu 100 Prozent.
In anderen Bereichen sehe ich aber auch Verbesserungsmöglichkeiten.
FV-Reporter: Gerade als Schiedsrichter ist man häufig Kommentaren von der Seite ausgesetzt. Wie gehst du damit um?
Markus: In meinen Anfangsjahren habe ich sowas meistens schon persönlich genommen und darüber nachgedacht. Jedoch hat dies nach einiger Zeit nachgelassen.
Inzwischen weiß ich meist kurz nach Abpfiff schon gar nicht mehr, welche dummen Sprüche/Beleidigungen kamen.
FV-Reporter: Wir haben auch einige neue Schiedsrichter im Verein.
Hast du ein paar Tipps für jungen Unparteiischen?
Markus: Das Wichtigste ist, dass man sich von Kommentaren durch meist ahnungslose Zuschauer nicht unterkriegen lässt.
Danach sollte man die nötige Erfahrung und Sicherheit durch viele Einsätze als Schiedsrichter oder Assistent bekommen.
Und natürlich darf der Spaß oder die Freude am Pfeifen nicht fehlen.
FV-Reporter: Lieber Markus, vielen Dank für deine Zeit und die interessanten Einblicke in das Schiedsrichter-Dasein.
Markus (1.v.r.) und sein Schiriteam
Markus im Einsatz beim Spiel der U17 DFB Nachwuchsliga