Tobias Fink spielt für den FV Vilseck
Tobias Fink hat schon gegen den FC Bayern, den Hamburger SV oder Werder Bremen gespielt. Am Sonntag kickt der 32-jährige Ex-Profi, der im Sommer seine Karriere beendet hat, mit dem FV Vilseck in der Bezirksliga gegen den SC Katzdorf. Warum? Wegen der Kumpel. Und weil er zu seinem Wort steht.
Bereits vor ein paar Jahren hat Tobias Fink, der aus Reisach (Stadt Vilseck/Kreis Amberg-Sulzbach) stammt, seinen alten Freunden beim Bezirksligisten FV Vilseck versprochen: „Wenn ich aufhöre, dann hänge ich ein Jahr in Vilseck dran.“ Im Juni 2016 war es dann soweit: Karriereende nach elf Jahren Profifußball bei Jahn Regensburg, FC Ingolstadt und zuletzt SC Fortuna Köln.
Jetzt also Bezirksliga. Am Sonntag läuft der 32-Jährige, der ab Oktober wieder in Weihenstephan Brau- und Getränketechnologie studiert und in München wohnt, in Katzdorf zum ersten Mal im Trikot des FV Vilseck auf. „Da muss ich halt jetzt durch“, lacht Fink, „aber ich stehe zu meinem Wort.“ Rainer Liermann, Fußballabteilungsleiter des FV Vilseck, freut sich: „Das ist eine Super-Sache für den Verein und ein Riesen-Impuls für die junge Mannschaft.“ Liermann bremst auch: „Es muss aber jedem klar sein, dass er kein Heilsbringer ist. Ganz alleine reißt er es auch nicht raus.“ Das sieht Tobias Fink genauso. „Fürs Tore schießen bin ich der Falsche. Aber ich versuche natürlich Stabilität in die Mannschaft zu bringen“, sagt der Ex-Profi. Das ist auch nötig, denn der FV Vilseck steht nach neun Spielen mit nur vier Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz. „Ich dachte auch, dass eine ruhigere Saison besser für mein Herz ist.“ Aber das ist halt so: „Das kann man sich nicht aussuchen.“ In Top-Form ist er nicht, gibt Fink zu. In letzter Zeit habe er nur wenig trainiert: „Ich hab‘ mich ein bisschen fit gehalten, damit ich keinen Ranzen krieg‘. Aber eine Trainingswoche ersetzt das natürlich nicht.“
Nach dem Saisonende hat Fink erstmal seine Freizeit genossen, war drei Wochen in Kanada. Bisher hat er zweimal mit der Bezirksligamannschaft trainiert. Auf welcher Position er in Vilseck eingesetzt wird, wisse er noch nicht. Wahrscheinlich läuft es aber aufs zentrale Mittelfeld hinaus, sagt Fink, der als Profi hauptsächlich als Linksverteidiger spielte. Wie oft er in der Bezirksliga auf den Platz steht, wisse er auch noch nicht: „Wahrscheinlich zweimal im Monat.“ Außer es wird zu Hause in Reisach gut gekocht. „Wenn’s daheim was Gescheites zu Essen gibt, dann fahr‘ ich jede Woche heim und spiele“, scherzt Fink.
Im Gegensatz zum Neu-Vilsecker hat sein älterer Bruder Oliver seinen Vertrag bei Fortuna Düsseldorf nochmal um zwei Jahre verlängert. „Der zieht es weiter durch“, sagt Tobias. Für ihn selbst kommt höherklassiger Fußball nicht mehr in Frage: „Meine Prioritäten haben sich verschoben.“
Quelle: Amberger Zeitung